Assam

Was ist Assam-Tee?

Assam ist ein Schwarzer Tee, der in der gleichnamigen Region im Nordosten Indiens angebaut und verarbeitet wird. Die Blätter für den Tee werden aus der Teepflanze Camellia assamica gewonnen. Sie wurde 1823 im indischen Dschungel entdeckt. Bis dahin war man davon ausgegangen, dass Tee nur in China und Japan wächst (Camellia sinensis). Forschungen haben ergeben, dass die Camellia assamica keine eigenständige Teepflanze ist, sondern eine Unterart der Camellia assamica. Samen der chinesischen Teepflanze müssen vor langer Zeit nach Indien gelangt sein und haben sich dort im Laufe der Zeit an die klimatischen Verhältnisse angepasst. Und so sind die Blätter der Assamica-Pflanze größer als die ihrer chinesischen Verwandten, Aroma und Geschmack des Tees kräftiger, so dass sie optimal für die Herstellung von Schwarzem Tee geeignet sind.
In Assam findet die Ernte dreimal im Jahr statt: Die Frühjahrspflückung (First Flush) zwischen März und Mai, die Sommerpflückung (Second Flush) zwischen Ende Mai und Ende Juli sowie die Herbstpflückung ab August. Im Gegensatz zum Darjeeling-Tee, bei dem die erste Ernte im Jahr den qualitativ hochwertigeren Tee liefert, wird bei Assam der Second-Flush-Tee von Tee-Kennern auf der ganzen Welt als herausragend angesehen. Der Geschmack ist kräftiger, malziger und auch süßer. In der zweiten Ernte finden sich auch „tippy“ Teeblätter, also solche mit goldenen Spitzen.
Erst nach der Ernte wird bestimmt, ob aus den Teeblättern Schwarzer, Grüner oder Weißer Tee entsteht. Für Schwarzen Tee durchlaufen sie einen Fermentationsprozess, der für die dunkle Farbe der Blätter und den kräftigeren Geschmack verantwortlich ist. Die Blätter der Camellia assamica werden zum großen Teil zu Schwarzem Tee verarbeitet, doch es ist auch Grüner und Weißer Tee aus Assam erhältlich.
 

Woher kommt Assam-Tee?

Die Region Assam befindet sich im Nordosten Indiens am Brahmaputra-Fluss. Hier herrschen tropische Verhältnisse, alle klimatischen Bedingungen können als „hoch“ bezeichnet werden: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Niederschlag. Die jährliche Regenmenge in Assam liegt bei 250 bis 380 cm – in Deutschland bei rund 70 cm. Der reichhaltige Lehmboden und der Fluss, der zweimal im Jahr während der Monsunzeit über die Ufer tritt, versorgen die Teepflanzen in Assam mit Nährstoffen und sorgen für ein ausgezeichnetes Wachstum, den einzigartigen, kräftigen Geschmack und das unvergleichliche Aroma dieser Teesorte. Die Teeplantagen befinden sich meist lediglich 300 bis 600 m über dem Meeresspiegel. Zum Vergleich: Teepflanzen für Darjeeling-Tee beispielsweise wachsen auf bis zu 2.000 m über dem Meeresspiegel. Mit gut 800 Teeplantagen ist Assam das größte zusammenhängende Teeanbaugebiet der Welt.
 

Richtige Zubereitung von Assam-Tee

Wie alle Schwarzen Tees gießen Sie Assam mit sprudelnd kochendem Wasser auf. Geschmack und Aroma entwickeln sich zwischen 3 und 5 Minuten Ziehzeit optimal. Unser Tipp: Durch Experimentieren können Sie Ihren persönlichen Lieblingsgeschmack finden. Nehmen Sie einmal mehr Tee und lassen Sie ihn kürzer ziehen oder umgekehrt. Jede Änderung in Ziehzeit und Menge des Tees ruft neue Geschmackserlebnisse hervor. Einen ersten Anhaltspunkt für die Zubereitung liefern Ihnen die Hinweise auf der Teepackung. Assam ist ein robuster Tee und kommt auch mit einer höheren Wasserhärte zurecht. Dank eben dieser Eigenschaft verträgt Assam auch den Genuss mit verschiedenen Zutaten: Zucker, Milch, Honig, Zitrone, Rum, Sahne oder verschiedenen Gewürzen.
 

Assam: Der Energiekick am Morgen

Tee ist eine wohlschmeckende, schonende Alternative zum Kaffee: Das in den Teeblättern enthaltene Koffein wirkt über das Zentrale Nervensystem, macht uns wacher und konzentrierter. Die Wirkung tritt zwar langsamer ein als beim Kaffee, hält dafür aber länger an. Deshalb ist eine köstliche Tasse Assam-Tee am Morgen der perfekte Start in den Tag.
 

Die Welt der Assam-Teesorten

Die Sorten von klassischem Assam-Tee unterscheiden sich nach den Teeplantagen, aus denen sie stammen, und nach dem Zeitpunkt der Ernte. Doch Assam kann viel mehr: Dank seines kräftigen Geschmacks ist der Tee Bestandteil oder gar Basis vieler Teemischungen, vom ostfriesischen über englischen Tee bis zum Earl Grey, für den oftmals eben Assam mit der Aroma gebenden Bergamotte vermischt wird. Auch als Grundlage für den Masala Chai, den indischen Tee mit Milch und exotischen Gewürzen, ist Assam perfekt geeignet.
 

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