1823 Gründung
1750
Die Familie Ronnefeldt stammt ursprünglich aus Zörbig in Sachsen-Anhalt. Der älteste Sohn von Tobias Ronnefeldt und Anna Christine Konradi, Johann Tobias, wird als Schreinergeselle nach 1750 in Frankfurt erwähnt. Sein Lehrbrief weist zahlreiche Stationen in Augsburg, Berlin, Potsdam, Dresden, Nürnberg, Straßburg und auch in der Schweiz auf. Er bleibt bei Schreinermeister Johann Leonhard Stöber, heiratet dessen Tochter und erwirbt das Meisterrecht. Der Sohn Johann Sigismund ergreift das Handwerk seines Vaters und heiratet 1792 die Tochter der alteingesessenen und angesehenen Familie Finck. Nach sechs Jahren Ehe stirbt der Ehemann und hinterlässt zwei Söhne. Der Ältere, Johann Nicolaus, erlernt das Schreiner-Handwerk des Vaters.
1810 - 1823
Der zweite Sohn, Johann Tobias absolviert von 1810 bis 1814 eine vierjährige Lehrzeit und einjährige Commis-Zeit bei dem bekannten Frankfurter Handelshaus Johann Christian Mühl. 1815 erweitert er seine Kenntnisse an ausländischen Handelsplätzen und fängt in einem großen Rotterdamer Kolonialwarengeschäft an, mit einem Jahresgehalt von 700 Gulden. Dort knüpft er seine Beziehungsgeflechte und macht sich mit Import und Export vertraut. Anschließend lässt er sich 1823 in seiner Vaterstadt Frankfurt am Main als selbständiger Importeur nieder.
1824
Ein paar Jahre später heiratete er Friederike, die Tochter des Frankfurter Bürgers und Handelsmannes Johann Christoph Kluge, und erwirbt mit ihr das Haus, das 60 Jahre lang Sitz der Firma bleiben wird, strategisch günstig im Mittelpunkt der Stadt, in der Nähe der alten Börse gelegen. Er unternimmt zahlreiche Reisen mit den Strapazen von anno dazumal. In Briefen an seine Gattin berichtet er von seinen Abenteuern. Als seiner Vaterstadt verbundener und engagierter Bürger wird er schon in jungen Jahren zum Ehrenmitglied der angesehenen Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft ernannt.
1845 Die zweite Firmengeneration
1845
Am 14. August 1845 stirbt Johann Tobias Ronnefeldt und hinterlässt seiner Frau fünf minderjährige Kinder sowie ein Geschäft, das inzwischen einen beachtlichen Umfang angenommen hat. Friederike Ronnefeldt führt mit bewundernswerter Energie das Unternehmen im Sinne ihres Mannes fort, bis sie es 1860 an ihre Söhne Carl Adolf und Philipp Wilhelm übergibt, beide in Hamburg, London und Paris entsprechend vorgebildet.
Der damalige ‚Meßverkehr’ bringt für das Geschäft große Vorteile. So wurden u.a. auch Geschäftsräume an auswärtige Hersteller gewinnbringend vermietet. Der Konsum von Tee wird immer populärer, und man eröffnet ‚Niederlagen’ der bekannt gewordenen Marke Ronnefeldt.
1848
Auch 1848 bei der Auslobung der Demokratie ist Ronnefeldt bei den wichtigen politischen Persönlichkeiten bekannt. 1880 verstirbt Philipp Wilhelm, und Carl Adolf übernimmt die Firma mit Unterstützung der beiden Prokuristen Philipp Ludwig Wagner und Fritz Majer-Leonhard.
1884 Standort Zeil / Holzgraben
1884
erwirbt Carl Adolf Ronnefeldt das große Haus auf der Zeil, ehemals Wohnstätte des bedeutenden Chronisten der alten Reichsstadt aus dem Geschlecht der von Lersner. Carl Adolf nimmt bis ins hohe Alter von 87 Jahren noch lebhaft am Geschäft teil; sein Sohn Rudolf ist seit dem Ende des 19. Jahrhunderts der eigentliche Leiter. Unter seiner Ägide werden die zahlreichen Nebenartikel aufgegeben, und die Firma spezialisiert sich ausschließlich auf den Teehandel. Ronnefeldt ist inzwischen zu einer bekannten Tee-Marke geworden. Im Jahr 1902 wird das Unternehmen zur Kommanditgesellschaft (KG).
1904 Umzug zum Roßmarkt
1904
Als auf der Zeil der Neubau des Kaufhauses Wronker entsteht, zieht Ronnefeldt in den Rossmarkt 8 um, in das Haus, in dem einst Frau Rat Goethe bis zum Ende ihres Lebens wohnte, den legendären „Goldenen Brunnen“. Im selben Jahr gestaltet Hans Christiansen, einer der Jugendstilkünstler von der Mathildenhöhe Darmstadt, ein Werbeplakat für das Teehaus mit einem Drachenkopf als Symbol für Tee aus China.
1914 Standort Goethestraße 3
1914
zieht die Firma in die große Liegenschaft Goethestraße Nr. 3 um. Der erste Weltkrieg bringt den gesamten Teehandel vorübergehend zum Erliegen. 1916 sind alle Vorräte aufgebraucht. Nur Gelegenheitshändler bringen ab und zu über die besetzten Gebiete kleine Mengen zu enormen Preisen in den Verkauf. Dem Krieg folgt die Inflation. Trotz steigender Weltmarktpreise wächst der Teekonsum in Deutschland, und das Teehaus Ronnefeldt sieht einem stetigen Aufschwung entgegen. 1920 wird Prokurist Carl Seng nach vierzigjähriger Tätigkeit Mitinhaber des Unternehmens. Enge Verbindungen bestehen mit den angesehensten Häusern des internationalen Imports, u.a. seit mehr als 80 Jahren mit der Tee-Einfuhr-Firma G.W.A.Westphal & Sohn, die 1796 in Hamburg gegründet wurde.
1922
Herwarth Westphal, der Enkel von Carl Rudolf und Emma Ronnefeldt, kommt am 17. August 1922 in Shanghai zur Welt. Seine Mutter Emmy verbindet sich durch Heirat mit der Familie Westphal, die mit ihrem Teehandelsunternehmen bereits seit fünf Generationen in China vertreten ist. Zu Beginn der 1920er Jahre lebten Alfred und Emmy Westphal gemeinsam in Shanghai, wo sie in einer Joint-Venture-Beziehung mit King & Ramsay zusammenarbeiten.
Die chinesischen Städte Shanghai und Hankow (gehört zum heutigen Wuhan) sind zu dieser Zeit die wichtigsten Handelszentren für Tee und andere Kolonialwaren. Hankow hatte fünf ausländische Konzessionen, die auf das Vereinigte Königreich, Frankreich, Russland, Deutschland und Japan verteilt waren. Da Hankow schon immer ein Zentralmarkt für Schwarzen Tee war, lag hier auch der Schwerpunkt auf dem Export. Schon 1904 wurden über 10 Millionen Pfund Ziegeltee exportiert.
Historische Bilder der Kooperation zwischen Westphal und King & Ramsay zeigen, wie eine Teestube zu dieser Zeit ausgesehen hat. Auf einem der Bilder erkennt man Herrn King mit dem ältesten „Teaman“ aus Hankow.
1942
kommt Georg Lülmann zu Ronnefeldt. Er stammt aus einer alten Bremer Teehandelsfamilie. Der ehemalige Chefverkäufer von Meßmer wird Teilhaber.
1944
Am 22. März wird das Firmengebäude in der Goethestraße 3 von Fliegerbomben getroffen. Der Gesamtschaden an Waren, Verpackungsmaterialien, Maschinen und Einrichtungsgegenständen wird auf 277.918,- Reichsmark taxiert.
1951 Firmenzentrale Kurfürstenplatz
1951
Am 1. Februar feiert die Firma J.T. Ronnefeldt Tee-Einfuhr und Großpackerei ihr 125-jähriges Bestehen in den neuen Geschäftsräumen am Kurfürstenplatz 38 in Bockenheim. Bei dem Gebäude handelt es sich um eine ehemalige Miederwarenfabrik, in der fortan Tee verarbeitet wird.
1957 - 1965
Von 1957 bis 1965 ist Ronnefeldt Titelsponsor auf dem Stadion-Programmheft des Fußballclubs Eintracht Frankfurt. Der Assam Herrentee begleitet den bis dato größten Erfolg der Vereinsgeschichte, den Titel des Deutschen Meisters im Jahr 1959.
1962
Herwarth Westphal, der Enkel von Carl Rudolf Ronnefeldt, wird Mitinhaber von Ronnefeldt. Nach der Kriegsgefangenschaft und einer kaufmännischen Lehre trat er Anfang der 1950er Jahre in das Unternehmen ein. Am 24. September 1963 wird dem langjährigen Prokuristen Karl Hoffmann das Bundesverdienstkreuz verliehen. Er trat am 1. April 1913 als Lehrling in die Firma ein und gehörte jahrzehntelang zu den angesehensten Repräsentanten der Branche.
1975
Frank Holzapfel kommt als Vertriebs- und Marketingchef ins Unternehmen und arbeitet in eng mit den Inhabern Georg Lülmann und Herwarth Westphal zusammen.
1984 Firmengeneration Holzapfel
1984
übernimmt Frank Holzapfel auf Wunsch von Herwarth Westphal als alleinig haftender Gesellschafter das Unternehmen. Er verändert die Unternehmensstrategie und positioniert die Marke Ronnefeldt wieder zurück zu ihrem Ursprung als Genuss- und Luxusprodukt für die Vier- und Fünf-Sterne-Hotellerie. Er formt das Unternehmen und dessen Image in den darauffolgenden Jahren und startet den Export zunächst nach Osteuropa und später nach Russland.
1991
erfolgt die Übernahme der Firma Tee-Handels-Kontor Bremen mit dem Standort Worpswede.
1993/94
wird die gesamte Tee-Verarbeitung und Versandlogistik nach Worpswede verlagert.
2002
Jan-Berend Holzapfel, der älteste Sohn von Frank Holzapfel, tritt nach seinem Studium in Wien und an der University of Illinois, USA ins Unternehmen ein und baut den Standort Vereinigte Arabische Emirate in Dubai auf.
2005 Zweite Generation der Familie Holzapfel
2005
Jan-Berend Holzapfel wird Geschäftsführer und Mitinhaber. Er setzt auf den strategischen Ausbau der Kernmärkte und neuer internationaler Märkte.
2008 Start des Webshops
2008
Ronnefeldt startet seinen eigenen Webshop für Privatkunden: www.teeshop-ronnefeldt.com. Später kommen eigene Bestellportale für Gastronomie und Fachhandel dazu.
2009 Brandstore im Einkaufszentrum MyZeil
2009
Ronnefeldt eröffnet nach 125 Jahren wieder ein Ladengeschäft auf der Zeil, im neuen Einkaufszentrum MyZeil in Frankfurt am Main.
2011 Markenpartnerschaft im Fachhandel
2011
Das Konzept der Markenpartnerschaft für den Fachhandel findet immer mehr Anhänger in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Ronnefeldt Markenpartner bieten exklusiv die Vielfalt der Sorten aus den besten Teegärten der Welt an, und sie orientieren sich bei ihrem Corporate Design an der exklusiven Tee-Marke Ronnefeldt. In nur kurzer Zeit haben sich bereits zwei Dutzend Markenpartner angeschlossen, von Berlin, Bad Homburg bis München und Rosenheim. Neben den Bürgern freuen sich auch die vielen internationalen Gäste einer Stadt, dass sie ihren Ronnefeldt Tee, den sie aus Hotelaufenthalten kennen, kaufen können.
2013 190 Jahre Ronnefeldt
2013
Ronnefeldt feiert seinen 190. Geburtstag. Historische Forschungen belegen, dass Johann Tobias Ronnefeldt schon 1821 mit dem Handel von Tee und Seide begonnen hatte.
2015 1823 Tea Lounge by Ronnefeldt
2015
hat Ronnefeldt ein neuartiges Konzept geschaffen: die ‚1823 Tea Lounge by Ronnefeldt‘. Die erste Lounge eröffnet im Juli in der luxuriösen Gaysorn Shopping Mall in Bangkok. Gästen und Besuchern werden exklusive Teekreationen und eine Vielfalt an kulinarischen Spezialitäten geboten.
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2022 Tea Boutique in Istanbul
2022
In Istanbul hat die erste Ronnefeldt Tea Lounge eröffnet und bietet den Besuchern ein einzigartiges Teeerlebnis. Das Ronnefeldt Teehaus Suadiye befindet sich an einem prestigeträchtigen Standort in der Bagdat Avenue, einer der exklusivsten Einkaufsstraßen der Stadt - vergleichbar mit den berühmten Champs Elysées in Paris.
Die Adresse des Ronnefeldt Teahouse Suadiye lautet:
Ronnefeldt Teahouse Suadiye
Bagdat Cd. Nr:460/2 Suadiye Istanbul
In der Ronnefeldt Tea Lounge können die Gäste eine breite Auswahl an hochwertigen Teesorten aus aller Welt entdecken und genießen. Das Teehaus bietet eine einladende Atmosphäre, in der Teekenner und -liebhaber ihre Sinne verwöhnen können. Vom aromatischen schwarzen Tee bis hin zu erfrischenden grünen Tees und exotischen Kräutertees ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Mit der Eröffnung der Ronnefeldt Tea Lounge in Istanbul setzt das Unternehmen seinen internationalen Expansionskurs fort und bringt seine Expertise in Sachen Teekultur und Service in eine der faszinierendsten Metropolen der Welt. Die Ronnefeldt Tea Lounge lädt alle Teebegeisterten und Neugierigen herzlich ein, die Vielfalt und Qualität der Ronnefeldt-Tees in einem einzigartigen Ambiente zu erleben.
2023 200-jähriges Jubiläum
Ronnefeldt feiert sein 200-jähriges Firmenjubiläum, ein historischer Meilenstein für das Unternehmen. Im Jahr 1823 wagte der Gründer Johann Tobias Ronnefeldt den mutigen Schritt, abseits der großen Seehäfen in Frankfurt am Main ein Teehaus zu gründen. Aus dieser bescheidenen Anfangszeit entwickelte sich eine beeindruckende Erfolgsgeschichte, die Ronnefeldt zu einer weltweit führenden Marke in der Teebranche machte. Dieser Erfolg beruht auf Leidenschaft, Kreativität und einer tiefen Liebe zum Tee.
Heute
Heute
Ronnefeldt ist die exklusive Tee-Marke, die von führenden nationalen und internationalen Luxushotels und Restaurants bevorzugt wird. Das Unternehmen setzt weltweit den Maßstab für herausragende Teekultur und professionellen Service. Die engagierten Mitarbeiter und internationalen Partner bieten ihren Kunden maßgeschneiderte Service-Konzepte in den Hauptmärkten Europas, darunter Deutschland, Österreich, die Schweiz und Frankreich, sowie in 80 weiteren Ländern weltweit. Diese Länder umfassen Osteuropa, den Nahen und Mittleren Osten, Russland, Zentralasien, Japan, Australien, den asiatisch-pazifischen Raum und die Vereinigten Staaten.
Seit 200 Jahren Firmengeschichte bleibt das Unternehmen seiner ursprünglichen Philosophie treu: Es verarbeitet nur die hochwertigsten Blatttees aus den besten Teegärten weltweit. Dabei wird ausschließlich die orthodoxe Methode angewendet, bei der der Tee überwiegend in Handarbeit hergestellt wird. Das Unternehmen investiert in Schulungsprogramme wie TeaMaster® Silber und Gold, um weltweit die professionelle Ausbildung und Weiterbildung der Service-Führungskräfte in den besten Hotels zu fördern.